AfD breitet den schützenden Flügel über rechtsradikalen Nachwuchs
Zur geplanten Auflösung der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Michael Noetzel:
„Niemand sollte sich von der AfD aufs Glatteis führen lassen. Die AfD will die ‚Junge Alternative‘ nicht loswerden, sondern den schützenden Flügel über ihren rechtsradikalen Nachwuchs breiten. Mit der bisherigen rechtlichen Stellung könnte die laut Verfassungsschutz erwiesen rechtsextreme ‚Junge Alternative‘ nach dem Vereinsgesetz verboten werden. Die Angst vor einem Verbot ist offenbar groß, denn damit würde sie das Schicksal anderer neonazistischer Organisationen teilen, wie den Hammerskins oder der Artgemeinschaft. Mit dem nun verkündeten Plan will der Nachwuchs der AfD unter den Schutzschirm des Parteistatus kriechen.
Die Annahme, dass sich die AfD mit dem Beschluss von der offen extrem rechten Parteiströmung distanzieren will, ist geradezu absurd. Ein Blick in die Reihen der AfD-Landtagsfraktion M-V genügt. Führende Köpfe der ‚Jungen Alternativen‘ sind integraler Bestandteil der Fraktion. Als Teil der ‚neuen Rechten‘ sind sie die Stichwortgeber dieser völkisch-nationalen Fraktion. Partei, Jugend und Fraktion bilden eine rechtsradikale Symbiose. Die personifizierten Bremsen eines Verbotsprüfungsverfahren, wie Bundeskanzler Olaf Scholz, ermutigen letztlich die Parteianhänger der AfD, sich immer offener zu radikalisieren.
Spätestens der zurückliegende Landesparteitag in Neubrandenburg muss auch die letzten Kritiker verstummen lassen, die dem Irrglauben folgten, die AfD sei eine demokratische Partei. Die Reden, die in voller Inbrunst vorgetragen wurden, waren eindeutig: völkisch, rechtsradikal, menschenverachtend. Der Parteitag stärkte der ‚Jungen Alternativen‘ finanziell den Rücken und will einen Kopf dieses extrem rechten Zusammenschlusses in Spitzenposition in den Bundestag schicken. Passend dazu scheint auch ein Multifunktionär diverser rassistischer und faschistischer Organisationen in der ‚Jungen Alternative‘ seine neue politische Heimat gefunden zu haben. Rechtssichere Integration rechtsradikaler Positionen statt Distanzierung ist die Devise der AfD.“