Lehre aus der Pandemie: Bund muss ein Schulbauprogramm auflegen

Die Linksfraktion fordert die Landesregierung auf, sich beim Bund für ein Schulbauprogramm einzusetzen. Dazu erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Vergammelte Toiletten, bröckelnder Putz, undichte Fenster – die Liste der herrschenden gravierenden baulichen und hygienischen Mängel an Deutschlands Schulen ist lang. Der Sanierungsstau ist gewaltig, jüngste kommunale Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit mindestens 45 Mrd. Euro in die Hand genommen werden müssen.

Die Landesregierung muss nicht nur dafür Sorge tragen, ihr eigenes Schulbauprogramm mit jährlich 100 Mio. Euro in den nächsten Jahren zu verstetigen und insgesamt eine Mrd. Euro zu investieren. Darüber hinaus muss sie sich beim Bund für ein Programm zur Beseitigung der Missstände starkmachen. Das können die Länder nicht alleine schultern, und der Bedarf ist auch in M-V riesig.

Eine zentrale Lehre aus der Pandemie muss sein, dass die Lerngruppen verkleinert und bestmögliche Hygieneverhältnisse herrschen müssen. Dazu gehören auch Lüftungsanlagen in jedem Raum an den Schulen, um eine gute Lufthygiene zu gewährleisten. Diese sorgen auch bei anderen Infektionskrankheiten für ein möglichst niedriges Ansteckungsrisiko.

Auch das hat die Pandemie gezeigt: Bei der digitalen Infrastruktur an den Schulen liegt vieles im Argen – das hat eine Umfrage meiner Fraktion an den Schulen bestätigt. Die Ausstattung der Lehrkräfte sowie der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten ist schlicht eine Katastrophe. Wenn die Landesregierung den miserablen Zuständen ratlos gegenübersteht, dann muss es möglichst schnell einen Digitalisierungsgipfel mit den Schulträgern geben, um in Erfahrung zu bringen, wo die Probleme liegen.“